Einst warst Du Baum, versorgtest uns mit Sauerstoff, säubertest unsere Atemluft, hieltest das Erdreich zusammen und brachst die Gewalt der Stürme und Winde, die durch unser Heimattal zogen.
Meine Familie erzählte mir, wie Du gefällt wurdest. Einen Teil von Dir verbrannten sie der Wärme wegen im Ofen. Den Rest schnitten sie in lange Bretter und bauten daraus unsere Scheune, um das Heu mit dem wir unsere Tiere ernährten, trocken lagern zu können. Über 100 Jahre – drei Generationen lang – wich und wanktest du nicht. Trotztest der Sonne, die Dich blich und dem Regen, der dich verwitterte.
Schliesslich voller Runzeln, Rillen und Falten, verbogen und geschwächt, ersetzten wir Dich durch andere Deiner Art. Aber für mich bist Du immer noch wertvoll – wie schäbig wäre es, Deine Hilfe zu vergessen. Also, dachte ich mir, suche ich neue Aufgaben für Dich. Verbinde Dich mit anderen Deiner Gefährten: mit den Mist- und Heugabeln, den Garten- und Heurechen, den Knöpfen und Haken.
Um Dir zu zeigen, dass ich Dich nicht vergessen habe. Und um Dir zu danken.